Der Griff nach der winzigen Chance im Leben!
Regie: Cüneyt Ogan
Schauspiel: Louis Reimann und Aburvan Susiananthan
Das Stück "DIE WELT STEHT STILL" gewährt uns einen Einblick in die ungewöhnliche Freundschaft zweier Jungs. Der Autor Helmuth Hensen räumt anhand der unterschiedlichen Herkunft von Marco und Murat mit gängigen Vorurteilen auf und hält den Zuschauern so einen Spiegel der eigenen Voreingenommenheit vor - ein vergnügliches und doch todernstes Zwei-Personen-Stück.
Marco ist Deutscher und Murat ist Türke. Sie sind beste Freunde und haben so einiges gemeinsam, denn nach gefühlt 42 Bewerbungsschreiben sind beide immer noch joblos. Doch davon lassen sich die zwei nicht unterkriegen. Sie feiern das Leben wie es eben kommt.
Murat: Das hier ist auch mein Land. Ohne so Leute wie meine Eltern würde keine
Müllabfuhr mehr funktionieren, kein Obst und Gemüse früh morgens auf dem Markt sein.
Ich bin stolz darauf Türke zu sein. Außerdem ist Marco genauso Türke wie ich.
Marco: Ich bin Türke?
Murat: Hast du 'nen Job gekriegt, oder sind deine 42 Bewerbungen nicht auch im
Papierschredder gelandet?
Die beiden Freunde nehmen uns mit auf die Reise durch den letzten Tag in Murats Leben. Sie besuchen ein Heimspiel ihrer Fußballmannschaft, geraten mit Hooligans aneinander, zocken Schwarzfahrer als verkleidete Securities ab und verbringen einen Abend im Club. Ein ganz normaler Tag eben, im Leben der zwei jugendlichen Außenseiter. Den nächsten Tag jedoch werden sie nicht mehr gemeinsam erleben.
Die beiden joblosen Freunde scheren sich nicht viel um Regeln, Gesetze oder die Wünsche anderer und sind bei allem was sie tun stets die sympathischen Jungs von nebenan. Sie sind voller Hoffnung mit einer Menge schier unerschöpflicher kreativer Ideen.
Sie tricksen, stehen und betrügen- aber so naiv und verspielt, dass man vergißt, dass hier handfeste Straftaten begangen werden. Die winzigste Chance, die sich ihnen bietet, ergreifen die beiden Freunde, doch eine wirkliche Lebensperspektive tut sich ihnen nicht auf.
Murat: Doch an dem Abend war alles anders. - So ein Gefühl, als würde die Musik durch mich hindurchfließen. Ich musste mich einfach bewegen, um sie wieder herauszulassen, damit die Party weitergeht... Da war so ein Mädchen, das hat mich angelacht, und ich habe zurück gelacht. Tanzen ist wie miteinander reden - nur ohne Worte!
Während die Zuschauer Marco und Murat durch den Tag folgen, vergessen sie das tragische Ende, auf das alles zuläuft. Sie sind Teil des Spiels, werden im Bus als vermeintliche Fahrgäste von den Sitzplätzen vertrieben, sitzen im Fußballspiel als Gäste auf der Tribühne und stehen zum Schluss als Clubbesucher um eine imaginäre Tanzfläche herum. Die Zuschauer haben Emotionen, als wäre dies ihre ureigenste Geschichte und Realität.
Es geht um Diskriminierung von Ausländern, Null-Bock-Mentalität und einen Traumjob mit der steuerfreien Lizenz zum Gelddrucken. Das Stück will nicht belehren und mit erhobenem Zeigefinger arbeiten, sondern zum Nachdenken anstoßen.
Nachgespräche direkt im Anschluss an das Stück ermöglichen eine Aufarbeitung des
Gesehenen und Erlebten.
Verschiedene Workshops ermöglichen eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der
Thematik.
DIE WELT STEHT STILL ist ab sofort buchbar für sächsische Schulen.
Spielzeitraum: 11.3.2024 - 18.6.2024
Kontakt für Buchungen & Fragen:
Frau Karin Berner / KBB des Theater Scheselong
Büro: 030-3942223
Handy: 0172-9000421
Mail: theaterscheselong@arcor.de
Produktion: Theater Scheselong / Schauspielteam: Besetzung 2024
Trägerverein des Projektes ist der Brandenburgische Kulturbund e.V.
DIE WELT STEHT STILL wird 2024 mit freundlicher Unterstützung des Landesprogramms
Weltoffenes Sachsen realisiert .
DIE WELT STEHT STILL ist das zweite Theaterstück des Gesamtprojektes UND MORGEN DIE GANZE WELT - mit einer Laufzeit von 2023-2025.
